Jakob Arjounis erster Kriminalroman beginnt
mit der Beschreibung des Privatdetektiven Kemal Kayankaya, der einen Antiheld
schlechthin darstellt. Der in seiner Kindheit aus der Türkei nach Deutschland eingewanderte
Kemal ist Kettenraucher, er öffnet am liebsten noch vor der Arbeit eine Flasche
eines Alkohlogetränkes und jeglicher Umgangston ist ihm fremd. Der Protagonist
findet seine Sympathien in den ersten Seiten durch seine Schlagfertigkeit.
Anders als bei grossen Detektiven besinnt er sich nicht auf Scharfsinnigkeit,
sondern auf seine inneren Instinkte, um in der Welt des Überflusses bestehen zu
können. Der
ständig verkaterte türkische Privatdetektiv Kayankaya, der kein Wort türkisch
spricht, bekommt prompt an seinem Geburtstag –den er, da er nicht viele Freunde
hat, alleine zu feiern versucht- den Auftrag, den Mord an einem Landsmann zu
lösen, denn für die Polizei gibt es offensichtlich keinen Grund für genauere
Ermittlungen. Die Spuren führen ins Frankfurter Bahnhofsviertel. Alle
Beteiligten, die Freunde des Ermordeten, Familie und Polizei hüllen sich in
Schweigen. Mit der Devise „ein Bier und ein Whiskey vereinfacht die Arbeit“,
beginnt er zu ermitteln. Das Buch ist keineswegs sehr anspruchsvoll, dafür habe
ich bis jetzt mehrmals laut lachen müssen als ich darin gelesen habe. Die
Dialoge im hessischen Dialekt sind sehr amüsant. Auch seine Metaphern für
Personenbeschreibungen bringen einem zum Lächeln.
Beispielsweise
als er über die Ermittlungen Kemals schrieb:
„Mhmhm.
Frau Ergün, was vermuten Sie über den Tod Ihres Schwiegersohns?“
Ich
hätte eine ganze Menge erwartet.
„Ahmed
hat Selbstmord gemacht.“
Blöde
schaute ich sie an.
„Ja...
aber das Messer steckte im Rücken, nicht?“ fragte ich sie.
„Egal.
Sie werden sehen, er hat Selbstmord gemacht!“
Meiner Meinung
nach ist Kayankaya etwas gewöhnungsbedürftig, hat man ihn aber erst einmal ins
Herz geschlossen, kommt man aus dem Lachen nicht mehr hinaus!
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