Donnerstag, 31. Mai 2012

Bernhard Schlink: Der Vorleser (Sarah Ruch,3)


Der dritte und letzte Teil dieser Geschichte spielt wieder einige Jahre später.

Michael hat als Referendar eine Frau namens Gertrud  geheiratet mit ihr eine Tochter namens Julia bekommen. Als Julia fünf ist, lassen sie sich jedoch wieder Scheide.



,, Immer wieder hielten Gertrud und ich uns im Arm und ich hatte das Gefühl, dass es nicht stimmt, dass sie sich falsch anfasst und anfühlt, dass sie falsch riecht und schmeckt. Ich dachte, es würde sich verlieren. Ich hoffte, es würde sich verlieren. Ich wollte von Hanna frei sein. Aber das Gefühl, dass es nicht stimmt, hat sich nie verloren.‘‘



Irgendwann, als Hanna schon einige Jahre im Gefängnis sitzt, beginnt Michael, ihr auf Kassetten vorzulesen. Im Gefängnis hat Hanna lesen und schreiben gelernt und bedankt sich deshalb immer schriftlich per Brief bei Michael für seine schönen Geschichten. Er selber schreibt ihr allerdings nie. Nach 17 Jahren Haft erhält er einen Brief von der Gefängnisleitung. Er wird darum gebeten für Hanna eine Wohnung, Arbeit und Freizeitprogramme zu suchen und sie im Gefängnis zu besuchen. Am Tag ihrer Entlassung aber erhängt sich Hanna.



Das oben genannte Zitat  beweist für mich, dass Hanna Michaels erste grosse Liebe war. Er kann sie einfach nicht loslassen und das beweist eine tiefe Verbindung zwischen den beiden. Mich hat vieles in diesem letzten Teil ein wenig enttäuscht. Vor allem Michaels Verhalten. Ich meine er hätte sie wenigstens ein paar Mal besuchen können. Klar das mit den Kassetten war eine nette Geste von ihm, aber er hätte sie doch auch einmal besuchen können. Dass sie sich am Schluss das Leben genommen hat so kurz vor ihrer Freilassung habe ich nicht verstanden. Sie war so kurz davor wieder in ein normales Leben zurückzukehren und bringt sich dann um.

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