Der dritte und letzte Teil dieser Geschichte spielt wieder
einige Jahre später.
Michael hat als Referendar eine Frau namens Gertrud geheiratet mit ihr eine Tochter namens Julia
bekommen. Als Julia fünf ist, lassen sie sich jedoch wieder Scheide.
,, Immer wieder
hielten Gertrud und ich uns im Arm und ich hatte das Gefühl, dass es nicht
stimmt, dass sie sich falsch anfasst und anfühlt, dass sie falsch riecht und
schmeckt. Ich dachte, es würde sich verlieren. Ich hoffte, es würde sich verlieren.
Ich wollte von Hanna frei sein. Aber das Gefühl, dass es nicht stimmt, hat sich
nie verloren.‘‘
Irgendwann, als Hanna schon einige Jahre im Gefängnis sitzt,
beginnt Michael, ihr auf Kassetten vorzulesen. Im Gefängnis hat Hanna lesen und
schreiben gelernt und bedankt sich deshalb immer schriftlich per Brief bei
Michael für seine schönen Geschichten. Er selber schreibt ihr allerdings nie.
Nach 17 Jahren Haft erhält er einen Brief von der Gefängnisleitung. Er wird
darum gebeten für Hanna eine Wohnung, Arbeit und Freizeitprogramme zu suchen
und sie im Gefängnis zu besuchen. Am Tag ihrer Entlassung aber erhängt sich
Hanna.
Das oben genannte Zitat beweist für mich, dass Hanna Michaels erste
grosse Liebe war. Er kann sie einfach nicht loslassen und das beweist eine
tiefe Verbindung zwischen den beiden. Mich hat vieles in diesem letzten Teil ein
wenig enttäuscht. Vor allem Michaels Verhalten. Ich meine er hätte sie
wenigstens ein paar Mal besuchen können. Klar das mit den Kassetten war eine
nette Geste von ihm, aber er hätte sie doch auch einmal besuchen können. Dass sie
sich am Schluss das Leben genommen hat so kurz vor ihrer Freilassung habe ich
nicht verstanden. Sie war so kurz davor wieder in ein normales Leben
zurückzukehren und bringt sich dann um.
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